Es geht nicht darum, die Gefühle aus dem Kopf zu bekommen oder sie darin zu verstecken, sondern darum, sie mit Akzeptanz zu durchleben.
– Carl Rogers –

Verhaltenstherapie / ACT

Die Verhaltenstherapie bzw. kognitive Verhaltenstherapie beschäftigt sich in erster Linie mit aktuellen Problemsituationen. Das Ziel einer kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) ist es, die Probleme im Hier und Jetzt anzugehen.

Was macht man bei einer Verhaltenstherapie?

Eine Verhaltenstherapie legt – im Gegensatz zur klassischen Psychoanalyse – weniger den Schwerpunkt auf die vergangene Lebensgeschichte. Es geht hauptsächlich darum, das aktuelle Verhalten, die Einstellungen und Denkweisen zu untersuchen und zu verändern. Sie basiert auf Erkenntnissen der modernen Lerntheorie, dass jedes Verhalten erlernt, aufrechterhalten, aber auch wieder verlernt werden kann.
So werden negative Gedanken identifiziert, die häufig mitverantwortlich für die Auslösung von Ängsten, Depressionen und anderen psychischen Beschwerden sind.

Manche Menschen glauben zum Beispiel, dass sie immer perfekt sein müssen, um gemocht zu werden. Früher oder später verzweifeln sie an ihren unrealistischen Ansprüchen. In der kognitiven Therapie geht es darum, solche ungesunden Überzeugungen durch realistische zu ersetzen.

Die Verhaltenstherapie fordert die aktive Mitarbeit des Klienten und ist deshalb nur dann sinnvoll, wenn der Betroffene bereit ist, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und an sich zu arbeiten. Deshalb beinhaltet die KVT auch häufig „Hausaufgaben“, um das Besprochene im Alltag umzusetzen.

Was ist Akzeptanz- und Commitmenttherapie?

Die Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT) ist eine Weiterentwicklung der Verhaltenstherapie und wurde in den 1990er Jahren vom Psychiater Steven C. Hayes entwickelt. ACT zielt darauf ab, Vermeidungsverhalten (durch Akzeptanz eines Problems) abzubauen und ein engagiertes, werteorientiertes Handeln aufzubauen (Commitment).

In der ACT werden klassische verhaltenstherapeutische Techniken mit achtsamkeitsbasierten Übungen sowie Interventionen zur Klärung der eigenen Werte kombiniert. Als Einstieg dient dabei der „Lebenskompass“, um sich über die aktuelle Lebenssituation und der Handlungsfelder bewusst zu werden.

Als „Leitfaden“ für die weiteren Termine dient das „ACT-Hexaflex“. Alle 6 Dimensionen geben Hinweise darauf, wo man selbst steht. Was ist mir wichtig? Was gelingt noch nicht so gut? Was bin ich bereit zu tun? Wofür lohnt es sich für mich, meine Handlungen zu verändern?